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Armen Kindern ein Lächeln schenken - Hilfseinsatz des Würzburger BRK in Indonesien

Eine kleine Patientin mit ihrer Mutter
Im Operationssaal
Abflug in Frankfurt

Am 4. September ist ein Medizinerteam aus Würzburg zu einem Hilfseinsatz des Roten Kreuzes nach Flores, Indonesien aufgebrochen. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Prof. Dr. Dr. Christian Michel (www.diekieferchirurgen.de) will in der indonesischen Stadt Maumere Kinder mit angeborenen Gesichtsfehlbildungen operieren und damit von einer schweren Last befreien.
Der Großteil der zu operierenden Kinder leidet unter angeborenen Lippen- Kiefer-Gaumenspalten, eine Fehlbildung die in Deutschland bereits im Kleinkindesalter als Routineeingriff operiert und von den Kassen bezahlt wird. "Unsere kleinen Patienten in Flores kommen aus ganz ärmlichen Verhältnissen und sind durch die Fehlbildung zusätzlich gezeichnet ", berichtet Prof. Michel. Für den niedergelassenen Würzburger Kieferchirurgen wird es bereits der 15. Auslandseinsatz werden.

Zum Team gehören auch der Anästhesist und stellv. BRK Chefarzt Dr. Martin Kraus, HNO-Arzt Dr. Siegfried Marten, Anästhesiefachpfleger Klaus Fuchs, Operationsfachschwester Laurentia Schacht, Medizintechniker Bernhardt Schacht, Zahnmedizinische Assistentin Nadine Fricke und der Medizinstudent und Rettungsassistent Benjamin Preiß. Das Team arbeitet ehrenamtlich und finanziert auch Teile des Einsatzes aus eigener Tasche.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, im Volksmund häufig diskriminierend als "Hasenscharte" oder "Wolfsrachen" bezeichnet, kommen in Asien dreimal so oft vor wie in Deutschland. Über die Gründe gibt es bis heute keine gesicherten Untersuchungen, vermutlich spielen aber Unter-  und Fehlernährung, genetische Aspekte sowie die wirtschaftliche Not entscheidende Rollen. "Für die Betroffenen ist eine normale Nahrungsaufnahme meist unmöglich, dazu kommt es oft durch die entstellende Missbildung zu einer erheblichen sozialen Isolierung",
erläutert Prof. Michel.

Der 55-jährige Fachkrankenpfleger Klaus Fuchs verdient seinen Lebensunterhalt in der Würzburger Uniklinik und fliegt heuer zu seinem 5. Auslandseinsatz. Er opfert gerne seinen Erholungsurlaub, "die Dankbarkeit der Kinder und deren Eltern ist Ausgleich genug".  Bei den Operationen dort wird Fuchs mehr gefordert als im heimischen OP, "da ist nicht alles in Griffweite, man muss oft improvisieren und mit einem Minimum auskommen".

Dennoch versucht das Rotkreuzteam bei den Operationen in Indonesien hiesige Standards zu halten, so Anästhesist Dr. Martin Kraus. Auch für ihn ist es bereits der fünfte Auslandseinsatz, zuvor war er bereits in Peru und Vietnam.  "Wer als Kind nicht operiert wird, trägt noch als Erwachsener die Folgen mit resultierenden schweren funktionellen, ästhetischen und seelischen Störungen. Ohne diese humanitären Hilfseinsätze haben diese Kinder in der Regel keine Chance je operiert zu werden" erläutert er seine Beweggründe im Team dabei zu sein.

Die Initiative zum ersten Hilfseinsatz des BRK Würzburg in Indonesien kam von OP-Schwester Laurentia Schacht, eine in Deutschland lebende gebürtige Indonesierin. Zusammen mit Ehemann Bernhardt Schacht hat sie die örtlichen Kontakte in Indonesien hergestellt.  Beide fliegen mit, weil sie die Situation vor Ort durch persönliche Verbindungen gut kennen und wissen, "dass dies eine Spende ist, die dringend gebraucht wird und  sicher ankommt". 

Das Rote Kreuz betrachtet den Hilfseinsatz in Indonesien als Pilotprojekt. "Sollte die medizinische Zusammenarbeit mit dem lokalen Krankenhaus funktionieren und eine Fortsetzung sinnvoll sein, so wollen wir regelmäßig Teams zum Hilfseinsatz nach Flores schicken", so Dr. Martin Kraus.

Ständig aktualisierte Informationen finden Sie im Blog des Indonesien-Projekts.

Um helfen zu können, ist das Würzburger Team auf Spenden angewiesen. Die Kosten des bevorstehenden Einsatzes werden von Prof. Michel auf ca. 25.000 ? beziffert.

Spendenkonto:

Bayerisches Rotes Kreuz
"MKG - Projekt Indonesien"
Bank für Sozialwirtschaft München
BLZ: 700 205 00
Kontonummer: 5 802 800


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