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BRK "Initiative für traumatisierte Flüchtlinge" bietet Schulungen für das Dolmetschen in der psychosozialen Beratung

Seit 01.09.2016 ist die Initiative für traumatisierte Flüchtlinge in die Räumlichkeiten der BRK-Beratungsstelle für soziale und seelische Gesundheit in der Zellerau miteingezogen. Zwei neue Mitarbeiterinnen sind dort für die psychosoziale Beratung von Geflüchteten  verantwortlich. Die Beratung soll Menschen mit traumatischen Erfahrungen anonym und niederschwellig informieren, entlasten und die Ratsuchenden im Alltag stabilisieren. Grundsätzlich drücken viele Geflüchtete ihre Anliegen, Sorgen und Erfahrungen am besten in ihrer Muttersprache aus, daher ist es notwendig mit SprachmittlerInnen zu arbeiten. Das Dolmetschen durch Familienangehörige oder Bekannte ist in der psychosozialen Beratung oft problematisch. Die Initiative für traumatisierte Flüchtlinge, die durch eine  großzügige private Spende ermöglicht wird, hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, neben den psychosozialen Beratungen, Schulungen für SprachmittlerInnen/DolmetscherInnen anzubieten für eine gute Qualifizierung der Dolmetschenden. Im Juli fand bereits zum zweiten Mal die Basisschulung: Dolmetschen für Geflüchtete und MigrantInnen in der psychosozialen Beratung statt. 15 TeilnehmerInnen, mit den Muttersprachen Arabisch, Kurdisch, Russisch, Ungarisch, Armenisch, Albanisch und Persisch haben an der kostenlosen Schulung teilgenommen. Als Referentin wurde Frau Marie Rössel-?unovi? aus Frankfurt (Mitglied bei FATRA e.V, eine psychosoziale Beratungsstelle für Flüchtlinge und Folteropfer) gewonnen, die seit vielen Jahren SprachmittlerInnen schult, die im Flüchtlingskontext tätig sind. "Oft dolmetschen sogenannte LaiendolmetscherInnen in der psychosozialen Beratung, die viel Engagement und Empathie für ihre Aufgabe mitbringen, aber gleichzeitig auch Kenntnisse von Beratungs- und Therapiesituationen benötigen. Eine gute Kooperation zwischen BeraterIn/TherapeutIn und SprachmittlerIn sind für das Gelingen von Beratungs- und Therapieprozessen die wichtigste Grundlage" (Rössel-?unovi?). Frau Rössel-?unovi? betont, dass "psychosoziale Beratung für Menschen in ihrer Muttersprache möglich sein muss und dafür muss es Sprachmittlung geben. Auf diesen Beratungsprozess sollten alle Beteiligten gut vorbereitet sein". Inhalte der Schulung am ersten Tag, waren vor allem die Rolle der/des SprachmittlerIn als dritte Person in der Beratung oder Therapie sowie die Grundregeln für das Dolmetschen im psychosozialen Beratungskontext. Anhand von Rollenspielen wurde der Ablauf eines Beratungsgesprächs modellhaft erarbeitet und eingeübt. Typische Konfliktsituationen wurden nachgespielt, um sicherer im Umgang damit zu werden. Mohammed Karssli (Schulungsteilnehmer) berichtet "die Schulung war eine gute Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch, davor hätte ich es mir nicht zugetraut". Am zweiten Tag wurde neben dem Thema Trauma und Traumafolgestörungen auch der Fokus auf die Selbstfürsorge und Förderung eigener Gesundheitsressourcen gelegt. "Ich hatte viel Stress beim Arbeiten, jetzt habe ich hier gelernt wie ich auf meine Gesundheit achten kann" antwortet Lusine Harutyunyan (Schulungsteilnehmerin) auf die Frage am Ende der Schulung, was für sie besonders hilfreich war. Auch die Beraterinnen schätzten es sehr in einem solchen Austausch mit der Dolmetschenden zu sein und deren Perspektive, Herausforderungen und Rolle einmal intensiv zu beleuchten und sich damit auseinanderzusetzen. "Oft findet der/die Dolmetschende zu wenig Beachtung und wird nicht ausreichend vor Rollenkonflikten geschützt, was eigentlich zu meiner Aufgabe als Beraterin gehört" meint Sabrina Böck von der BRK-Initiative für traumatisierte Flüchtlinge. Die Qualifizierung der SprachmittlerInnen in der Region Würzburg ist eine notwendige Aufgabe in der Arbeit mit Geflüchteten und MigrantInnen. Das BRK freut sich bei dieser Umsetzung beizutragen, von der alle Beratungsstellen, TherapeutInnen, ÄrztInnen und insbesondere die KlientInnen und PatientInnen profitieren können. Weitere Schulungen für Dolmetschende sind geplant. Informationen hierzu erhalten Sie bei der: Initiative für traumatisierte Flüchtlinge: Sabrina Böck Tel: 0178 7744037 und Anna Glosser Tel: 0178 7744038 oder Intiative@kvwuerzburg.brk.de

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