Martina Dörmer arbeitet seit einem halben Jahr im BRK Menü-Service. Wie sie sagt, macht ihr der Job eine Menge Spaß, „weil ich einfach gerne Menschen helfe und nicht am Schreibtisch sitzen möchte“. Am vergangenen Mittwoch hat sie aber auf ihrer Tour etwas erlebt, das sie sicher nicht so schnell vergessen wird.
Wie gewohnt wollte Martina Dörmer die 25 Kunden ihrer täglichen Tour mit den bestellten Mittagsmenüs versorgen. In Erlach kam es für sie jedoch ganz anders als geplant: Statt dem 86-jährigen Kunden zur Mittagszeit schwäbische Maultaschen zu servieren hatte die 40jährige Rotkreuzlerin Erste Hilfe zu leisten und den Rettungsdienst zu rufen. Der Mann war auf dem Weg zur Wohnungstüre bewusstlos zusammengebrochen. „Ich hörte noch ein Poltern und wusste sofort, dass was passiert ist“. Als Erstes versuchte sie, über die Fenster Einblick in das Haus zu bekommen. Mit Hilfe eines Nachbarn konnte sie schließlich in die Wohnung gelangen und den inzwischen wieder ansprechbaren Mann versorgen, bis der von ihr alarmierte Rettungsdienst mit Notarzt eingetroffen war.
Martina Dörmer berichtet, dass ihre Kunden im Menü-Service teilweise völlig unterschiedliche Wünsche haben. „Während manche Senioren sehr dankbar sind, dass ich mir auch die Zeit nehme, um mit ihnen zu reden, so gibt es andere Kunden deren ausdrücklicher Wunsch es ist in Ruhe gelassen zu werden. In solchen Fällen stelle ich das Menü wie gewünscht wortlos auf den Tisch, auch wenn es mir persönlich manchmal schwerfällt.“ Mit der Qualität der Menüs seien ihre Kunden durchweg sehr zufrieden. „Ich hatte eine einzige Beschwerde, da hatte das Essen einfach nicht geschmeckt“, erinnert sie sich.
Wie Stefan Dietz, Sachgebietsleiter Servicedienste beim Roten Kreuz, aus Erfahrung weiß, ist der tägliche Kontakt zum Menü-Service für viele Kunden der einzige, den sie regelmäßig haben. Im vorliegenden Fall in Erlach sei das anders, Angehörige kümmerten sich vorbildlich. „Vor allem bei isoliert lebenden Menschen müssen unsere Mitarbeiter immer darauf vorbereitet sein, eine Notfallsituation vorzufinden“. Stefan Dietz nimmt den Vorfall deshalb zum Anlass auf die Bedeutung von Hausnotrufsystemen hinzuweisen. „Nicht selten rufen gestürzte Kunden mit dem Hausnotrufsender um Hilfe, liegen so nicht stundenlang auf dem Flur oder neben ihrem Bett“. Die Kosten für die Einrichtung eines Notrufgeräts werden teilweise von der Pflegeversicherung übernommen.
Infos zum BRK Hausnotruf und kostenlosem Probemenü: 08 000 365 000