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Einsatzleiter des Rettungsdienstes trainieren den Ernstfall auf der Autobahn

Akustische und optische Effekte sorgen auf der simulierten Autobahn für Realitätsnähe und Stress bei den Einsatzleitern

Eine Herausforderung für jeden noch so erfahrenen Rettungsdienstler: Eine Massenkarambolage im Unwetter auf der Autobahn. „Eine unübersichtliche Einsatzstelle mit über 50 Patienten, unbekannten Gefahren und ein enormer Zeitdruck unter dem Schwerverletzte versorgt und in geeignete Kliniken transportiert werden müssen“, fasst Dr. Maximilian Kippnich, stellv. BRK-Landesarzt das Szenario des vom Würzburger Roten Kreuz entwickelten Führungssimulationstrainings für Einsatzleiter des Rettungsdienstes und Leitende Notärzte zusammen.  

Trainiert wird an einem zwölf Meter langen Tisch. Unfallfahrzeuge werden mit Magnetkarten dargestellt, Patienten sind mit ihren Verletzungsmustern gekennzeichnet. „An der Einsatzstelle eintreffende Notärzte, Rettungshubschrauber, Rettungswagen und Schnelleinsatzgruppen werden mit Grafiken und Funkrufnamen auf Magnetkarten eingespielt“, erläutert Quirin Zednik, stellv. Kreisbereitschaftsleiter und Notfallsanitäter, die sehr aufwändige Trainingsmethode. „Dennoch ist unser Führungssimulationstraining ressourcenschonend: Statt Kunstblut und Treibstoff fließt bei uns nur Kaffee, bestenfalls auch einige Schweißperlen“. 

Thorsten Artmann, Leitender Notarzt der Würzburger Universitätskliniken, und Christofer Krieg, Organisatorischer Leiter des Würzburg BRK haben als erfahrene Einsatzleiter am angebotenen Training teilgenommen. „Das von den Kollegen erzeugte Stresslevel ist sehr realistisch, man ist zwei Stunden lang wirklich gefordert“. Dafür sorgen von der Übungsleitung eingespielte Schwerverletzte sowie ein in den Massenunfall verwickelte Gefahrguttransporter. 

Paul Justice, Organisatorischer Leiter im Rettungsdienst, und, zusammen mit Quirin Zednik, Initiator des Würzburger Führungssimulationstrainings, erläutert die Ziele des Autobahn-Trainings. „Bei einer Massenkarambolage müssen wir uns möglichst schnell einen genauen Überblick verschaffen, uns mit Feuerwehr und Polizei abstimmen, An- und Abfahrtswege sichern und rettungsdienstliche Ressourcen schnellstmöglich dorthin führen, wo sie genau gebraucht werden und mit Unterstützung der Integrierten Leitstelle geeignete Kliniken vorverständigen“. Dr. Max Kippnich ergänzt: „Unser oberstes Ziel ist es, den optimal vorversorgten Notfallpatienten schnellstmöglich einem Traumazentrum zu übergeben“.

Mit am Simulationstisch stehen Max Piechaczek, Jonathan Falk, Lukas Demling, Philipp Denninger und Sebastian Sämmer. Die BRK-Rettungsdienstler haben das Übungsszenario in ihrer Freizeit ausgearbeitet und übernehmen im Training die Rolle der Integrierten Leitstelle, Polizei, Feuerwehr und von Einsatzkräften. Das Trainingsteam blickt inzwischen auf zwei erfolgreiche Autobahn-Übungen zurück. Unterstützt wurden sie zuletzt von ihren Kollegen Nils Kümmert und Julian Lother vom Würzburger MHD und Elias Holzheimer vom  BRK Rhön-Grabfeld. Weitere Termine sind geplant, die Nachfrage unter den Einsatzleitern ist groß.

Im Hinblick auf weitere Trainingstermine verrät stellv. BRK-Landesarzt Dr. Kippnich nicht, auf welche Szenarien sich die Teilnehmer einstellen können. Offen ist das Führungssimulationstraining für Leitende Notärzte und Organisatorische Leiter aller Rettungsdienste. 


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