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Fairkauf-Kleiderladen und Tageszentrum in Ochsenfurt

Schaufenster des neuen FairKauf-Kleiderladens in der Mangstraße in Ochsenfurt
Über die bereits vor Eröffnung gut gefüllten Regale freuten sich (von links) die Mitarbeiterinnen Elena Jakob und Christine Völker und Mario Ernenputsch, Ansprechpartner für die Ochsenfurter Einrichtung.

Neues Leben ist in die ehemalige Bäckerei Oechsner in der Mangstraße eingekehrt. Wo früher Brot verkauft wurde, gibt es heute gut erhaltene Kleidung aus zweiter Hand im Fairkauf-Kleiderladen des Bayerischen Roten Kreuzes. 

Nicht nur in Großstädten gibt es zunehmend Menschen, die auf günstige Angebote angewiesen sind, so die Überlegung des Roten Kreuzes, dazu vor allem Alleinerziehende, Kinder, Arbeitslose und ältere Menschen. Deshalb hat das Rote Kreuz sein Angebot, das bisher schon in zwei Läden in Würzburg besteht, auf den ländlichen Bereich ausgedehnt. 

Die Gelegenheit zum kostengünstigen Kauf von Textilien ist der eine Teil des Projekts, der soziale Zweck nach außen. Der zweite ist das im gleichen Haus eingerichtete Tageszentrum für seelische und soziale Gesundheit. 

Es ist eine teilstationäre Einrichtung für Menschen, die aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung keine reguläre Berufstätigkeit ausüben können. Sie erhalten im Laden eine Arbeitstherapie mit lebensnahen Tätigkeiten. Dadurch erhält ihr Tagesablauf eine feste Struktur. Ihnen werden soziale Kontakte ermöglicht, die für psychisch Kranke besonders wichtig seien, wie die Diplom- Sozialpädagogen Joachim Schmitt-Prinz und Adriana Berdami- Strunz erläutern. 

Die Klienten - von Patienten spricht man hier nicht - nehmen die Kleiderspenden entgegen und bereiten sie für den Verkauf auf. In der früheren Backstube stehen Waschmaschine und Trockner, im Raum daneben wird gebügelt. Die Klienten bedienen und beraten die Kunden. 

Arbeit ist die eine Säule des therapeutischen Ansatzes. Die zweite Säule ist die Ergotherapie. Sie hat zum Ziel eigene Fähigkeiten zu erhalten und Gemeinschaft zu fördern. Beispielsweise gibt es hierfür eine Koch- und eine Bewegungsgruppe, Gedächtnistraining und gemeinsame Unternehmungen. 

Das Tageszentrum verfügt auch über Aufenthaltsraum, eine sonnige Terrasse und ein Büro, wo der Leiter Mario Ernenputsch die Verwaltungsarbeit erledigt. Finanziert wird die Einrichtung über Pflegesätze. Acht Therapieplätze sind vom Bezirk Unterfranken als Kostenträger momentan für Ochsenfurt genehmigt. 

Vorteilhaft, weil familiärer, findet der stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Peter Wesselowsky, die kleine Gruppe. Kreisgeschäftsführer Reinhold Weißenseel betont das Ziel, möglichst wenig Menschen in stationären psychiatrischen Einrichtungen unterzubringen. Er ist froh, dass zur bestehenden Beratungsstelle in der Floßhafenstraße nun auch das Tageszentrum in der ehemaligen Kreisstadt möglich wurde. 

Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten machte einige Arbeit, wie Adriana Berdami-Strunz berichtet. Man habe viele leerstehende oder bald leer werdende Objekte angeschaut und deren Besitzer angesprochen. Bei der ehemaligen Bäckerei überzeugten Lage und bauliche Voraussetzungen. Das Haus wurde von den Eigentümern renoviert und auf einen modernen Standard gebracht. 

Geöffnet ist der Fairkauf-Kleiderladen montags und freitags von 9 bis 14 Uhr, mittwochs von 9 bis 18 Uhr. Während dieser Zeit kann gut erhaltene Kleidung günstig erworben werden. Der Erlös kommt der Einrichtung selbst zugute. Während der Öffnungszeiten können auch Kleiderspenden abgegeben werden. Außerhalb dieser Zeiten steht dafür ein Container bereit, der täglich geleert wird. Telefonisch erreichbar ist der Laden unter (0 93 31) 98 01 87. Ansprechpartner ist Mario Ernenputsch. 

Text: Klaus L. Stäck, MAIN-POST Redaktion Ochsenfurt
Fotos: Adriana Berdami-Strunz


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