Essen schafft Heimat – unter diesem Motto stand eine Woche im BRK-Altenpflegeheim Dr. Dahl in der Würzburger Friedenstraße. Jeden Tag weckten Gerichte wie Sauerbraten, Toast Hawaii, Brotsuppe, Linseneintopf mit Spätzle und Russische Eier Geschmackserinnerungen. Dazu passend hatten die Mitarbeitenden den Tisch mit feinem Porzellan und Stoffservietten festlich gedeckt. „Wir haben extra Geschirr mit Goldrand besorgt“, erzählt Bettina Lang, gerontopsychiatrische Fachkraft beim Roten Kreuz. Die Senioren waren begeistert und beeindruckt: „Früher hat man das ja nur sonntags rausgeholt“.
Die Bewohner wurden auch aktiv eingebunden: Sie ernteten im Garten des Heimes Äpfel und verarbeiteten sie zu Mus oder kochten Zwetschgenmarmelade, die sie sich dann beim Frühstück schmecken ließen. Ein Höhepunkt war die Herstellung von Bratwürsten. Das Brät durften die Bewohner selbst mengen. Küchenchef Christian Walentini füllte die Masse dann vor den Augen der Anwesenden fachkundig in Naturdarm. Die Würste wurden gleich vor Ort gebraten und verkostet. „Selbstgemachte Bratwurst schmeckt am besten“ waren sich alle einig.
Große Bedeutung hat auch die Tischgemeinschaft. „Endlich konnte man sich wieder in einer großen Gruppe austauschen, das war in den letzten eineinhalb Jahren wegen der Pandemie ja nicht möglich“, freut sich Betreuungskraft Michaela Kurz. „Die Gemeinschaft ist unheimlich wichtig. Bewohner, die sonst nur wenig Appetit hatten und Unterstützung beim Essen brauchten, haben hier mit Freude und selbstständig gegessen.“
Das Ziel war Essen wie in der Familie. „Früher hat der Vater immer den Sonntagsbraten angeschnitten“ erinnerten sich die Senioren. Auch die Mitarbeitenden saßen mit am Tisch und nahmen am Essen teil. „Es ist uns wichtig, auch gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu essen und Gespräche zu führen“, betont Michaela Kurz.
Untermalt mit Musik von Lilli Marleen bis Peter Alexander ergaben sich Gespräche über Esskultur und vergangene Zeiten und es wurde viel gelacht.