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Herausforderung Sanitätsdienst beim Faschingszug. BRK wärmt die Narren mit heißem Tee. 130 Helfer mit 28 Fahrzeugen im Einsatz

Einsatzleiter Matthias Neuhöfer

Dichte Menschenmassen und gesperrte Straßen stellen Rettungs- und Sanitätsdienst beim großen Würzburger Faschingszug wieder vor eine große Herausforderung. Angesichts der frostigen Temperaturen wird das BRK heuer erstmals kostenlos heißen Tee ausgeben.

"Süßer heißer Tee regt den körpereigenen Stoffwechsel an und fördert die körpereigene Wärmebildung", begründet Dr. Thomas Schenk, Leitender Notarzt des BRK am Faschingszug, die Maßnahme. Der Tee wird an der Juliuspromenade, dem Oberen Markt und am Polizeipräsidium an BRK Fahrzeugen ausgegeben. Schenk empfiehlt Zugbesuchern, dennoch ihren eigenen Tee mitzuführen: "Unserer kann angesichts der riesigen Menschenmengen nur ein heißer Tropfen auf einem kalten Stein sein", so Schenk augenzwinkernd. 

Bei Notfällen greift das Konzept der dichten Vernetzung

Neben den Einsätzen im Zusammenhang mit dem Umzug fallen auch medizinische Notfälle in der Innenstadt an, sind mit dem Rettungswagen teilweise nicht direkt anfahrbar. "Manchmal müssen sich unsere Teams mit EKG, Notfallrucksack, Sauerstoff, Absauggerät und Trage durch die Mengen kämpfen, wissend dass es in einer anliegenden Wohnung um Sekunden geht", berichtet Einsatzleiter Matthias Neuhöfer. Das Rote Kreuz versucht mit einem Konzept der dichten Vernetzung die Wege zu Notfallpatienten und Hilfsbedürftigen zu verkürzen: An jeder Straßenecke steht ein Rettungs- oder Krankenwagen des Sanitätsdienstes, dazwischen in der Menschenmasse mobile Trupps mit ihrem Equipment. "So können wir alle Punkte entlang der Zugstrecke recht schnell erreichen und notwendige Maßnahmen bis zum Eintreffen des Notarztes ergreifen", erläutert Neuhöfer. Bis ein Patient mit der Fahrtrage bis zum wartenden Rettungswagen gebracht werden muss,  sind in der Regel genug Helfer zusammengezogen, um gemeinsam mit der Polizei in der Menschenmenge freie Bahn zu schaffen. 

Für die Koordination der Einsätze ist eine enge Zusammenarbeit von Rettungsleitstelle und der BRK Einsatzführung am Faschingszug wichtig. Ein großer Einsatzleitwagen hat über Funk Kontakt zu den 130 Helfern, zwei Notärzten und 28 Fahrzeugen entlang der Zugstrecke.

Matthias Neuhöfer und sein Team sind froh wenn der letzte Narrenwagen in der Sanderstraße angekommen ist und sich alles auflöst. Für das Rote Kreuz gehört die sanitätsdienstliche Betreuung des großen Faschingszuges zu den schwierigsten Aufgabe des Jahres. "Vieles ist planbar, aber eben nicht alles", erläutert Neuhöfer. Zum Einsatz kommen alle Bereitschaften des BRK Kreisverbandes, auch die Wasserwacht ist mit Helfern dabei.  

Sollten Kinder bei den Faschingszügen in Würzburg verloren gehen, unterstützt das BRK die Polizei bei der Suche. "Vorsichtshalber sollten Eltern Kleinkindern eine Handynummer auf dem Handrücken notieren", so der Rat des BRK. 

Text: Paul Justice


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