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Mehr als Gesang und Schafkopf für Senioren

Foto: Stefan Krüger, BRK Würzburg
BRK-Vorsitzender Thomas Eberth (rechts) und Geschäftsführer Oliver Pilz (links) überreichten den Mitarbeiter*innen der Tagespflege zum Dank Blumen. (Foto: Stefan Krüger, BRK Würzburg)
Mit einem kleinen Fest feierte die BRK-Tagespflege „Am Lindhard“ in Ochsenfurt ihren fünften Geburtstag. Zahlreiche Pflegegäste, Angehörige, Nachbarn und Senioren folgten der Einladung des Roten Kreuzes. Zu den Gratulanten zählten BRK Kreisvorsitzender Thomas Eberth, Bürgermeister Peter Juks, BRK Kreisgeschäftsführer Oliver Pilz sowie sein Kollege Matthias Rüth von den Senioreneinrichtungen des Landkreises.  Im Juli 2014 wurde die BRK Tagespflege mit sieben Gästen in Betrieb genommen. „Aktuell sind alle 16 Plätze belegt, für eine Neuaufnahme muss im Moment mit einer Wartezeit von vier Wochen gerechnet werden“, freut sich Anne Deschner, die Leiterin der BRK Tagespflege über die gute Nachfrage. 400 Pflegegäste habe die Einrichtung seit ihrer Inbetriebnahme gezählt. Vor jeder Aufnahme nehmen Interessierte an einem Schnuppertag teil, Angehörige werden von Anne Deschner umfassend beraten. Frau Zeltner ist seit dem ersten Tag dabei. Die 82-jährige wird fünfmal die Woche vom BRK Fahrdienst in der Westsiedlung abgeholt, wo sie von ihren Angehörigen in häuslicher Umgebung versorgt wird. „Ich bin dankbar, dass es in Ochsenfurt diese Einrichtung gibt“ blickt sie auf die vergangenen fünf Jahre zurück. Für den BRK-Vorsitzenden Thomas Eberth ist klar, dass Pflege möglichst zuhause oder gemeindenah erfolgen sollte. „Das notwendige Netzwerk der Pflegedienstleistungen muss möglichst eng geknüpft werden, da müssen Kostenträger und Dienstleister sich zu den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen bekennen“, so die Forderung des BRK-Vorsitzenden. „Die Politik muss weiter daran arbeiten, dass sich die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes im Pflegefall optimal versorgt wissen“.  Von der BRK Tagespflege richtig begeistert ist Günther Schmidt aus Aub. Er kommt seit Februar einmal die Woche in die Tagespflege. „Ich komm so gern in diese gute Gesellschaft und fühl mich bei den vielen Gesprächen so richtig wohl und umsorgt. Hier bleib ich noch länger!“, verspricht der 69-jährige. In der BRK Einrichtung in der Uffenheimer Straße sind zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft beschäftigt. Betreuungsassistentin Sabine Radetzky sorgt dafür, dass die Pflegegäste jeden Tag individuell gefördert werden. „Wer rastet der rostet, das gilt auch in der Pflege. Bei uns werden Kopf und Körper angemessen gefordert. Und gelacht wird auch dabei, das ist die beste Medizin“.  Unterstützt wird das Rote Kreuz von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die regelmäßig zur aktivierenden Unterhaltung die Tagespflege aufsuchen. Kindergartengruppen, Berater des Blindeninstituts, Praktikanten von der Hauswirtschaftsschule und Fachoberschule gehören dabei ebenso zu den Stammgästen wie Pfarrer und Bürgermeister der Gemeinden im Einzugsbereich der Tagesstätte. Besonders freuen sich die Pflegegäste auch über „eingeschleuste“ tierische Besucher wie Hasen und Küken, aber auch über den vierten Mann zum Schafkopfen.  Musik, vor allem das Singen, spielt in der BRK Tagespflege eine große Rolle. „Fast alle Pflegegäste haben früher gesungen, nicht wenige im Kirchenchor“, freut sich Monika Beyerschoder. Regelmäßig bringt die Pflegefachkraft von zuhause ihre Flöte mit um die Pflegegäste zusammen mit Sängerin Erna Schwarz mit bekannten Liedern zu erfreuen. Auch eine Veeh-Harfen-Gruppe und ein Keyboard-Spieler begleiten die Pflegegäste regelmäßig beim Singen.  Beim Geburtstagsfest sorgten Leierorgelmann Fred Fürstenfeld und Clown Barbara Klamm für gute Stimmung. Klamm ist regelmäßig in der Tagespflege zu Gast, gerne auch in alternativen Kostümen, als Osterhase oder Weihnachtsengel. Bei der BRK Tagespflege „Am Lindhard“ handelt es sich um die einzige Einrichtung im südlichen Landkreis Würzburg ohne Anbindung an ein Pflegeheim. Leiterin Anne Deschner betont das gute nachbarschaftliche Verhältnis mit dem Haus Franziskus des Kommunalunternehmens und den Bewohnern der barrierefreien Wohnungen. „Hier wird noch die ländliche Verbundenheit gelebt, man kennt sich, sagt hallo.“ Die Eckterrasse der Tagespflege wird viel genutzt, dadurch ergibt sich Kontakt mit Bewohnern und Angehörigen des Haus Franziskus und anderen Nachbarn, die vorbei gehen. Die Mitarbeiterinnen der Tagepflege werden auch ab und zu von Bewohnern der barrierefreien Wohnungen zu Hilfe gerufen, etwa wenn jemand gestürzt ist.  Im Tagesablauf wechseln sich Beschäftigungsphasen mit Ruhezeiten:  09:00 Uhr Frühstück, Zeitungsrunde 09:30 Uhr Erster Beschäftigungsblock 11:30 Uhr 3-Gänge-Menü (ggf. angepasst an lokale Events, z.B. zum Bratwurstfest gibt es Bratwurst und alkoholfreies Bier) 12:30 Uhr Mittagsruhe, dabei steht für jeden Besucher ein Bett oder ein Liegesessel zur Verfügung 13:30 Uhr Kaffee und Kuchen 14:30 Uhr Zweiter Beschäftigungsblock 16:00 Uhr Heimfahrt Ab Pflegegrad 2 werden von der Pflegekasse Leistungen für Tagespflege gewährt, die zusätzlich zur ambulanten Pflege gezahlt werden. „Die Tagespflege wird also nicht auf den Pflegedienst angerechnet, sondern man kann beides nutzen“, weiß Anne Deschner. Bei anerkanntem Pflegegrad werden auch die Fahrtkosten von der Pflegekasse übernommen, wobei die Anzahl der bezahlten Tage abhängig vom Pflegegrad ist. Kontakt Leiterin der Tagespflege ist Frau Anne Deschner, Tel: 09331 / 22 22 21, E-Mail ambulantepflege(at)kvwuerzburg.brk(dot)de 

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