Für Schulabgänger, die zum 01. September noch eine sinnvolle Tätigkeit für sich suchen, hat das Rote Kreuz vielleicht gerade das Richtige zu bieten: der Wohlfahrtsverband kann kurzfristig einigen jungen Männern und Frauen noch Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Patientenfahrdienst anbieten.
"Ohne Funkgerät und Blaulichtbalken, dafür mit dunkel getönten Scheiben und Innenraumbeschallung bietet ein soziales Jahr beim BRK eine tolle Gelegenheit, sich in Sachen Verantwortung und Sozialkompetenzen weiterzuentwickeln", bringt Sachgebietsleiter Stefan Dietz die Vorzüge auf den Punkt.
"Wir fahren Patienten, die während der Fahrt nicht medizinisch behandelt oder überwacht werden müssen. Bei uns steht die soziale Betreuung im Vordergrund.", erläutert FSJler Dominik Schröder (19 Jahre) den wesentlichen Unterschied zwischen Rettungsdienst und Patientenfahrdienst. Disponiert werden die Transporte des BRK in der gemeinsamen Zentrale der Johanniter und des BRK im Frauenland. Die Blaulichtfahrzeuge der Hilfsorganisationen werden hingegen von der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr koordiniert.
"Im Patientenfahrdienst entwickelt man im Gespräch mit Schwerkranken besondere kommunikative Fähigkeiten", stellt FSJler Dominik Schröder rückblickend fest. Auch wenn die Tätigkeit es nicht erfordert, verfügen die Besatzungen auch über vertiefte Kenntnisse der Ersten Hilfe.
BRK und Johanniter habe ihre Flotten ausgebaut. "Immer mehr Kliniken und Ärzte verschreiben Transporte mit dem Patientenfahrdienst - das Ergebnis von Kostendruck und differenzierter Indikation", erläutert Stefan Dietz den Personalbedarf. Viele heutige Fahrten des Patientenfahrdienstes wurden früher vom öffentlichen Rettungsdienst mit seinen medizinisch ausgerüsteten Krankentransportwagen durchgeführt. "Die Fahrten mit dem Patientenfahrdienst sind erheblich günstiger, helfen das Gesundheitssystem zu entlasten", erläutert Dietz das Konzept.
Viele der betreuten Fahrgäste sind Dialysepatienten, also Stammgäste, die zwei- bis dreimal die Woche zur Blutwäsche gefahren werden. So auch Josef Klein, der die Fahrten mit dem Patientenfahrdienst zu schätzen weiß. "Die kennen mich inzwischen alle recht gut, wissen wann ich meine Ruhe oder auch mal eine Ablenkung brauche". Josef Klein hofft eines Tages eine neue Niere zu bekommen. "Dann lade ich alle Fahrer zum großen Fest ein".
Wer an einem FSJ oder BFD beim BRK interessiert ist, sollte sich weiter informieren und schnell handeln. Der Freiwilligendienst ist ab 16 Jahren möglich, wobei die Voraussetzung neben der körperlichen Eignung für FSJler und BFDler über 19 Jahren auch ein Führerschein der Klasse B ist. Den Personenbeförderungsschein und die Sanitätsausbildung gibt es dann nach dem Start ins FSJ.
Neben dem Patientenfahrdienst sind u.a. auch noch Plätze im Jugendzentrum, der Breitenausbildung, der stationären Pflege und im Hausmeisterdienst frei.
Infos: Team FSJ / BFD beim BRK-Bezirksverband Unterfranken 0931/ 796-1132
Bilder: BRK-Kreisverband Schweinfurt