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Rettungsdienste erproben Alarmierungskonzept

Bildquelle: Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst
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Wenn Rotkreuzler, Malteser und Johanniter üben, wird meist literweise Kunstblut verspritzt, werden Mimen mit Verbänden und Schienen versorgt. Nicht so vergangene Woche als Einsatzkräfte aus den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg zusammen mit Einheiten aus der Stadt ein überregionales Alarmierungskonzept auf mögliche Schwachstellen untersuchten.
Übungsleiterin Petra Rüb, Mitarbeiterin der Integrierten Leitstelle (ILS), alarmierte um 19 Uhr das für auswärtige Schadensereignisse vorgesehene Transportkontingent des Rettungsdienstbereichs Würzburg. Zusammengestellt wird die Einheit aus 10Rettungs- und Krankenwagen der Hilfsorganisationen. "Als Schadenslage hatten wir eine große Explosion mit mehreren Hundert Verletzten in einer Stadt außerhalb unseres eigentlichen Dienstbereichs angenommen", erläutert Rüb das Übungsszenario. Über 40 ehrenamtliche Helfer folgten dem Einsatzruf der Leitstelle. "Auch wenn wir 10 Fahrzeuge zur überregionalen Hilfeleistung in eine andere Region verlegen, so bleiben uns immer noch ausreichende Reserven in unseren Landkreisen", so Harald Erhard, stellv. Bezirksbereitschaftsleiter des BRK.
Erhard überwachte zusammen mit Ernst Freier von den Maltesern in der Kaserne der Bereitschaftspolizei Würzburg das Eintreffen der alarmierten Fahrzeuge. "Im Realfall hätte die Leitstelle einen Sammelraum in der Nähe einer Autobahn, etwa eine Rastanlage oder einen Großparkplatz, festgelegt", erläutert Uwe Kinstle von den Johannitern. Im Sammelraum wurden die Einsatzkräfte und Fahrzeuge registriert, der Tankstand überprüft.
Eine knappe Stunde nach ihrer Alarmierung war die Einheit im Sammelraum zusammengestellt,  um in ein mögliches Schadensgebiet verlegt zu werden. "Damit liegen wir in dem von uns vorgenommenen Zeitfenster. Wir haben aber auch Potential entdeckt, weitere zehn Minuten zu sparen", fasst Erhard die Bilanz der Übung zusammen.
Zum Abschluss des  Trainings  servierten die Malteser heiße Würste und Kaffee. Leitender Notarzt Dr. Thomas Jarausch (Würzburg) berichtete in einem Vortrag vom tragischen Brand im Altenheim St. Paul (Würzburg-Heidingsfeld) im Dezember 2010 bei dem 5 Menschen den Tod gefunden hatten. "Wir müssen auf derartige Unglücksfälle ständig vorbereitet sein", so der Appell des Notarztes zum Übungsende.
Der überprüfte Alarmierungsplan ist Bestandteil des Konzepts zur Bewältigung des Massenanfalls von Verletzten. Entwickelt wurde es von einer hierzu gebildeten Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus folgenden Organisationen: Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte, Berufsfeuerwehr Würzburg, BRK Kitzingen, BRK Main-Spessart, BRK Würzburg, Johanniter Würzburg, Malteser Hilfsdienst Würzburg, Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg.


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