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Rettungshundeführer aus dem Iran zu Besuch in Unterfranken

Um Anregungen für die künftige Ausbildung ihrer vierbeinigen Kameraden zu bekommen, waren neun Iranische Rettungshundeführer zehn Tag zur Ausbildung bei unterfränkischen Rettungshundestaffeln. Etwa alle zehn Jahre erschüttern schwere Erdbeben Teile des Irans und wenn Menschen verschüttet werden, können Rettungshunde ihr Leben retten. "Bis jetzt ist es in dem muslimischen Land allerdings schwierig, Hunde als Haustiere zu halten, und die Ausbildung von Rettungshunden steckt in den Anfängen", weiß Peter Hentschel von der BRK Rettungshundestaffel Würzburg. Der ehrenamtlich engagierte 58jährige (mit seiner Labrador-Hündin Pauline) war bereits mehrfach für das Rote Kreuz in Realeinsätzen wie z.B. Bad Reichenhall, Lehrberg und Höchstadt.

In verschiedenen Rettungshundestaffeln des Bayerischen Roten Kreuzes haben die Iraner Einsatzübungen, Prüfungen und Trainings miterlebt und die Rettungshundearbeit ihrer deutschen Kollegen kennengelernt. "Für die Rettungshundeführer aus dem Iran ist es eine große Ehre, nach Deutschland zu reisen", sagt Mark Hofmann, der Projekt-Delegierte des Deutschen Roten Kreuzes für den Iran. Anders als ihre deutschen Kollegen arbeiten sie nicht ehrenamtlich, sondern sind festangestellt beim Iranischen Roten Halbmond. Da es im Iran nicht erlaubt ist, mit Hunden spazieren zu gehen oder sie im Auto mitzunehmen, sind ihre Tiere in Zwingern des Iranischen Roten Halbmonds untergebracht. "Die in Deutschland übliche, enge Bindung zwischen Hundeführer und Hund zu sehen und dass hier neben dem Deutschen Schäferhund noch viele andere Hunderassen zum Einsatz kommen, das war für die Gäste sehr interessant", sagt Gottfried Dülk, Bereitschaftsleiter der Rettungshundestaffel in Würzburg.

Die Kooperation zwischen dem Deutschen Roten Kreuz und der Schwester-Organisation Iranischer Roter Halbmond besteht schon seit 2003. Damals hat ein schweres Erdbeben in Bam 40.000 Menschenleben gefordert. Nun soll durch Austausch-Programme im Jahr 2016 und 2017 die Rettungshundearbeit weiter vorangetrieben werden. Die Ausbildung leitete Siggi Höfer von der BRK Rettungshundestaffel in Kitzingen.

Mit dem Aufbau von acht Ausbildungszentren in acht unterschiedlichen Teilen des Landes soll in dem Flächenstaat Iran ein zuverlässiges Rettungshundewesen entstehen, das im Falle eines Erdbebens schnell zum Einsatz kommen kann. "Auch wenn es noch einige Hürden gibt, engagieren sich die Iranischen Hundeführer aufopfernd für die Rettungshundearbeit in ihrem Land", berichtet Höfer.

Schon bevor die Hundeführer aus dem Iran angereist waren, bereiteten sich ihre bayerischen Kollegen auf mögliche Missverständnisse aufgrund kultureller Unterschiede vor. "Im Iran gilt es beispielsweise als respektlos, eine Frau per Handschlag zu begrüßen", sagt der Iran-Delegierte Mark Hofmann. "Die bayerischen Hundeführerinnen waren allerdings auf diese Besonderheit eingestellt und wussten, dass die fehlende Begrüßungsgeste nicht gleichgültig, sondern höflich gemeint ist". Auch über Besonderheiten bezüglich der Esskultur, der Gebetsgewohnheiten und der Etikette in Iran waren die am Austausch beteiligten Bayerischen Rettungshundestaffeln bereits informiert, sodass keine Missverständnisse aufgetreten.


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