Den ganzen Tag über wanderten kleine Grüppchen mit Kindern und Jugendlichen durch die Straßen Rottendorfs. An der einen Ecke improvisierten sie vor den Augen kritischer Zuschauer ein kurzes Theaterstück, an der nächsten Ecke halfen sie, die Verletzten eines Grillunfalls zu versorgen. "Unsere Nachwuchssanitäter waren heute auf Tour", erklärt Jugendrotkreuz-Kreisleiterin Theresa Heß. An verschiedenen Stationen konnten sich die rund 120 Teilnehmer dem Kräftemessen des Rotkreuz-Nachwuchses stellen.
Noch in der Dunkelheit begannen in den frühen Morgenstunden des 5. April 2014 die Vorbereitungen für den diesjährigen Kreisentscheid. Doch der Aufwand muss sein. "Der Kreisentscheid ist für uns Jugendrotkreuzler einer der Höhepunkte des Jahres", so Theresa Heß. "Hier kommen alle zusammen, die dem Jugendrotkreuz verbunden sind, Aktive und Ehemalige genauso wie Unterstützer und Förderer." An acht Stationen, die im Altort und dem Gewerbegebiet Rottendorfs verstreut waren, hatten die Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 27 Jahren Aufgaben zu bewältigen. Fachliche Kenntnisse zum Roten Kreuz waren dabei genauso gefordert wie Kreativität und Einfallsreichtum, Kombinationsgabe an Theoriestationen ebenso wie Reaktionsschnelligkeit in Erste-Hilfe-Beispielen.
Zwölf Teams aus den Ortsgruppen Würzburg-Frauenland, Würzburg-Rottenbauer, Kleinrinderfeld und Geroldshausen hatten sich dem Wettbewerb gestellt. "Unser Verband lebt davon, dass wir breit aufgestellt und in der Fläche vertreten sind, in den Einsatzdiensten genauso wie in der Jugendarbeit", betont der stellvertretende Kreisleiter Christopher Schmitt. "Laufend bemühen wir uns, neue Gruppen zu etablieren und noch mehr Kinder mit dem 'Rotkreuz-Virus' zu infizieren." Dass Erste Hilfe Spaß machen kann, stellten die Kinder und Jugendlichen mit ihrem Kreisentscheid unter Beweis. Kritisch beobachteten und beurteilten rund 40 Schiedsrichter das Treiben der jungen Meute. Organisator Lukas Demling zog die Fäden, um keinen der rund 120 Teilnehmer, Helfer oder Schiedsrichter zu vergessen. "Jedes Jahr eine Mammutaufgabe, aber es hat alles geklappt", so sein stolzes Resümee nach Ende des Wettbewerbsparcours. "Zum Glück konnten wir auf die volle Hilfsbereitschaft der örtlichen BRK-Bereitschaft und der Gemeindeverwaltung zählen."
Die Siegerehrung sorgte für Jubelstürme in der Ortsgruppe Würzburg-Rottenbauer. In drei von vier Altersstufen konnten sie sich den Pokal sichern. In der höchsten Altersstufe der 16- bis 27-Jährigen ging der erste Platz an ein gemischtes Team von engagierten Gruppenleitern, das aus mehreren Ortsgruppen zusammengewürfelt war. Zu den ersten Gratulanten gehörten Kreisgeschäftsführer Reinhold Weißenseel und Bezirksgeschäftsführer Reinhold Dietsch. "Wir drücken jetzt unseren Gruppen nochmal kräftig die Daumen", so Weißenseel nach der Sieger-ehrung. Denn alle Erstplatzierten haben damit das Ticket zum Bezirkswettbewerb gelöst, der Ende Mai in den Hassbergen stattfindet. Im vergangenen Jahr konnten drei Gruppen aus dem Kreisverband Würzburg sogar bis zum Landeswettbewerb durchmarschieren.