Strahlende Kinderaugen bei den Absolventen des letzten Schwimmkurses milderten die bedrückte Stimmung bei der BRK-Wasserwacht. Zum letzten Mal konnten die ehrenamtlichen Schwimmausbilder der Ortsgruppe Rimpar im Herbst 2014 Kinder an das "Seepferdchen" und die Jugendschwimmabzeichen heranführen. Zum Jahresende schließen die Tore des Schwimmbads im Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte in Veitshöchheim für immer, "der Stöpsel wird gezogen".
"Die kurzfristige Ankündigung trifft uns hart und unvorbereitet", gibt Alexander Kager, Vorsitzender der Wasserwacht-Ortsgruppe unumwunden zu. Nach der Schließung des Hallenbads in Rimpar vor über zehn Jahren sitzt er nun zum zweiten Mal auf dem Trockenen. Nicht nur er blickt jetzt in eine ungewisse Zukunft. Neben Schulen und weiteren Vereinen gehörten auch seine Wasserwacht-Kollegen aus Veitshöchheim und Thüngersheim zu den regelmäßigen Nutzern des BFW-Schwimmbads. "Mehr als 600 Kinder haben hier in den letzten 10 Jahren Schwimmen und Tauchen gelernt", erklärt Schwimmausbilderin Christina Bender. Getreu dem Slogan "Tauch nicht ab - lern schwimmen!" unterrichtete das Schwimmkurs-Team die Kinder auch zu den Baderegeln. "Sicherheit am und im Wasser bedeutet auch die Kenntnis der möglichen Gefahren."
Auch ein wöchentliches Schwimmtraining mit dem Wasserwacht-Nachwuchs, ein öffentlicher Badebetrieb, Wassergymnastik für Senioren und einige Anfänger-Schwimmkurse für Erwachsene wurden hier durch die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer aus Rimpar, Veitshöchheim und Thüngersheim sichergestellt. Gemeinsam arbeiten die Wasserwachtler nun an einem Alternativprogramm für ihre Jugendgruppen und prüfen parallel mögliche Ausweichquartiere, um bald wieder schwimmen zu können. Doch die Wasserflächen sind knapp, vor allem am späten Nachmittag. "Längere Anfahrtswege können und müssen wir in Kauf nehmen, aber ein Kinderschwimmkurs nach 20 Uhr ist unmöglich", gibt Alexander Kager zu bedenken.