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Auf Tauchgang: Rettungsdienstler erkunden Welt der Wasserrettung

Über den Tellerrand geschaut haben am 29. Juli 2016 zehn Mitarbeiter des BRK-Rettungsdienstes. Sie tauschten ihre Einsatzkleidung gegen Neoprenanzüge und den Rettungswagen gegen ein Rettungsboot. Unter fachkundiger Anleitung von Kollegen der BRK-Wasserwacht konnten sie in Thüngersheim die Welt der Wasserrettung erkunden und ihre Kenntnisse im "nassen Element" ausprobieren.

Täglich eilen die Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes zu Notfällen - die einen an Land, die anderen im Wasser, manchmal auch gemeinsam. Bei Wasserrettungseinsätzen gilt es, zusammen zu arbeiten - untereinander, aber auch gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen und der Feuerwehr. "Im Einsatz sitzt jeder Handgriff, jeder beherrscht sein Metier", so Lehrrettungsassistent Lukas Demling. "Doch was steckt eigentlich hinter der Arbeit der anderen? Das wollten wir gemeinsam mit den Kollegen der Wasserwacht herausfinden."

Zehn angehende Rettungsassistenten im Praktikumsjahr, Auszubildende zum Notfallsanitäter und Ehrenamtliche aus der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst ergriffen die Gelegenheit beim Schopf. "Man muss die Rettungstechniken der Wasserwacht kennen, um sie im Einsatz zu verstehen", erklärt Jens-Uwe Greiner, Leiter der Einsatzdienste beim BRK-Kreisverband. "Mit dieser etwas anderen Fortbildung wollten wir unseren Mitarbeitern einen Bereich des Rettungsdienstes zeigen, den sie sonst nur am Rande mitbekommen."

Die Teilnehmer erhielten im Thüngersheimer Freibad einen Crashkurs zu verschiedensten Möglichkeiten der Personenrettung im Wasser. Nach einigen Übungen im strömungslosen Schwimmbad-Wasser schlüpften sie in die Schutzausrüstung der Wasserretter und stürzten sich in den Main. Gemeinsam mit den Experten der Wasserwacht konnten sie die Sicherung eines Ertrinkungsopfers und die Rettung mit dem Boot am eigenen Leib ausprobieren. "Ohne festen Boden unter den Füßen, dazu die Strömung des Flusses - das ist gar nicht so einfach, wie wir dachten!", so Teilnehmerin Hannah Bönecke, Rettungsassistentin im Praktikum.

Die "nasse" Fortbildung ermöglichte den Teilnehmern neben dem Erfahrungsaustausch auch einen Blick über den Tellerrand. "Einige haben Blut geleckt und wollen sich im Bereich der Wasserrettung weiter qualifizieren", freut sich Thomas Remling, stellvertretender Technischer Leiter der Kreiswasserwacht. Zunächst soll das gemeinsame Angebot aber fortgeführt werden - die Mitarbeiter des Landrettungsdienstes möchten für ihre Wasserwacht-Kollegen eine Fortbildung zur weitergehenden medizinischen Versorgung von Ertrinkungsunfällen organisieren.

Text: Daniel Ostertag

Bilder: Lukas Demling


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