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Die Herzdruckmassage übernimmt jetzt Lucas 3

„Notärzte und Rettungsassistenten bilden bei der Reanimation ein Team bei dem alle Handgriffe blind sitzen müssen. Hier trainieren (von links nach rechts) Rettungsassistent Florian Hauck, Notarzt Dr. Rainer Schuá und Rettungsassistentin Nicola Heller den Einsatz der neuen Medizintechnik. Im Hintergrund beobachtet Praxisanleiter Lukas Demling das Rettungsteam. Bildquelle: Christoph Brönner

Die Würzburger Rettungsdienste können künftig bei Wiederbelebungseinsätzen das mechanische Reanimationsgerät Lucas 3  einsetzen. Aktuell bilden das BRK, die Malteser und Johanniter ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie die an den Standorten Würzburg und Ochsenfurt tätigen Notärzte aus.

"Lucas 3 hält die Qualität der Herzdruckmassage dauerhaft, ein Mensch erschöpft mit der Zeit", erläutert Notarzt Dr. Rainer Schuá einen Vorteil der neuen Rettungstechnik. 30 Mal den Brustkorb etwa fünf Zentimeter tief drücken, danach zweimal beatmen und wieder 30 Mal drücken in einer Frequenz von 100 Stößen pro Minute, das auch mal über eine Stunde. "Da weiß man, was man getan hat.", weiß BRK-Rettungsassistent und Ausbildungsleiter Lukas Demling aus vielen Einsätzen. Die Aufgabe des Pumpens kann nun das Reanimationsgerät Lucas 3 übernehmen.

In Bayern ist die Auslieferung der neuen mechanischen Reanimationshilfe Lucas 3 an alle mit einem Arzt besetzen Rettungsfahrzeuge angelaufen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sieht damit die Ausrüstung der bayerischen Rettungsdienste weiter verbessert: "Bayern hat seine Rettungsdienste als erstes Bundesland mit der neuen Reanimations-Technologie ausgestattet und ist damit wieder einmal Vorreiter bei der Ausrüstung seiner Rettungsdienste."

Lucas 3 soll die manuelle Herzdruckmassage nicht in allen Fällen ersetzen. "Das Spezialgerät bringt aber entscheidende Vorteile, wenn eine qualitativ hochwertige Reanimation durch eine manuelle Herzdruckmassage nicht leistbar ist, etwa weil diese über einen sehr langen Zeitraum, während dem Transport im Rettungswagen oder unter erschwerten Rettungsbedingungen erfolgen müsste", erklärt Lukas Demling als Instruktor.

Vor der landesweiten Anschaffung der neuen Reanimationshilfe wurden vier verschiedene Gerätetypen auf "Herz und Nieren" getestet - die Wahl fiel schließlich auf Lucas 3. Der beim Bayerischen Innenministerium als oberster Rettungsdienstbehörde gebildete Rettungsdienstausschuss hat die fachlichen Empfehlungen zur Verwendung des Lucas 3 beschlossen und so die Grundlage für die bayernweite Nutzung geschaffen. Die Sozialversicherungsträger haben die Übernahme der Anschaffungskosten in Höhe von ca. 2,5 Millionen Euro übernommen.

Wie BRK Rettungsdienstleiter Jens-Uwe Greiner berichtet, werden alle in Würzburg und Ochsenfurt stationierten arztbesetzten Einsatzfahrzeuge mit der Reanimationshilfe Lucas 3 ausgestattet. Lukas Demling weiß auch von den ersten erfolgreichen Einsätzen des Reanimationsgeräts. So wurde im Frauenland eine 75-jährige Frau von Notarzt und Rettungsassistenten mit Unterstützung der neuen Technik wiederbelebt.


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