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Faschingszug: Hilfsfrist von 3 Minuten bei Notfällen

Martin Falger ist seit 15 Jahren beim BRK ehrenamtlich aktiv, letztes Jahr hat er das Amt des Kreisbereitschaftsleiters übernommen. Im Hauptberuf ist Martin Falger bei der AOK beschäftigt und betreut dort niedergelassene Ärzte. Die sanitätsdienstliche Absicherung des Faschingszuges am Sonntag führt er mit seinem vierköpfigen Führungsstab.

90 ehrenamtliche Einsatzkräfte und 25 Fahrzeuge des BRK stehen am kommenden Sonntag bereit, um entlang des Faschingszuges Erkrankte oder Verletzte zu versorgen. Innerhalb von drei Minuten soll jeder Notfallort von einem Rettungswagen oder Fußtrupps erreicht werden können. Die sanitätsdienstliche Einsatzleitung hat dieses Jahr Kreisbereitschaftsleiter Martin Falger aus Kürnach.

Der Würzburger Faschingszug ist für das Rote Kreuz seit Jahrzehnten ein Routineeinsatz. "Und dennoch die größte logistische Herausforderung, der wir uns im Jahresverlauf stellen müssen", stellt Kreisbereitschaftsleiter Martin Falger fest. Dichte Menschenmassen machen es den Helfern oft schwer zu Notfallpatienten durchzukommen, Rettungsfahrzeuge können nur selten bis an ihre Einsatzstelle vorrücken. Dementsprechend setzt das Rote Kreuz für die Innenstadt auf ein Konzept vernetzter Hilfe. "Integrierte Leitstelle, unsere Tragetrupps und unsere Fahrzeuge kommunizieren mit unserem Führungsstab beim BRK in der Zeppelinstraße", erläutert Einsatzleiter Falger.

Aus Erfahrung weiß das Rote Kreuz, dass für einige Narren der persönliche Faschingsumzug in Würzburger Kliniken führt. "Immer wieder müssen wir Unvernünftige mit Alkoholvergiftungen versorgen und einweisen", berichtet Kreisbereitschaftsleiter Stefan Schwarz. Glasscherben sorgen zudem für Verletzungen, die auch mal in einer Ambulanz genäht werden müssen.  In der Geschichte des Würzburger Faschingszuges gab es laut BRK noch nie einen größeren Unfall. "Wie schnell das aber gehen kann, haben wir 2009 nach dem Faschingsumzug in Höchberg gesehen, durch einen umgekippten Faschingswagen hatten sich 13 Personen verletzt", erinnert sich Stefan Schwarz.

Das Rote Kreuz ist am Würzburger Faschingszug an jeder Straßenecke mit einem Fahrzeug vertreten, dazwischen sind vierköpfige Notfalltrupps mit Trage, Frühdefibrillator und Rucksack stationiert. Wird ein Transport mal notwendig, wird der Patient an die Besatzung eines Kranken- oder Rettungswagens übergeben. Für ernste Notfälle beim Faschingsumzug stehen auch zwei zusätzliche Notärzte auf Abruf.

Dienstbeginn hat Martin Falger für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auf 10 Uhr angesetzt. "Material und Fahrzeuge müssen vor dem Einsatz gecheckt werden". Dienstende wird erst befohlen, wenn sich die meisten Narren aus der Innenstadt zurückgezogen haben. Nach über sieben Dienststunden gibt's für die Einsatzkräfte dann einen kräftigen Eintopf in der BRK Rettungswache. Eingeladen ist auch die Besatzung eines Rettungswagens der Malteser, die ihre Kollegen beim Faschingsumzug unterstützen. Die 90 Helfer des BRK kommen aus allen BRK Bereitschaften in Stadt und Landkreis, auch sechs Kollegen der Wasserwacht sind dabei.

Beim Faschingszug in Heidingsfeld rückt das Rote Kreuz mit deutlich kleinerer Besetzung an: 30 ehrenamtliche Sanis, ein Notarzt und sieben Fahrzeuge sorgen da für die notwendige Sicherheit.

Einsatzleiter Martin Falger appelliert an alle Zugbesucher, beim Auffinden von bewusstlosen oder hilflosen Personen über die Rufnummer 112 bei der Integrierten Leitstelle Hilfe zu rufen. "Lieber einmal zu viel als einmal zu spät!"


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