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Rettungsdienste: Mit neuer Beklebung Blaulichtunfälle vermeiden

Bildquelle: Michael Wuz, BRK Würzburg

Das Rote Kreuz in Würzburg hat den ersten Rettungswagen einer neuen Generation in Betrieb genommen. Ein Hochsichtbarkeitskonzept soll künftig helfen, Unfälle auf Einsatzfahrten zu vermeiden. Auffälligste Merkmale des neuen Sprinters sind seine seitliche Beklebung und blinkende blaue Kotflügelkennleuchten.

Wie das Rote Kreuz berichtet, ist bei Einsatzfahrten des Rettungsdienstes das Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten um ein Achtfaches erhöht. Das Risiko einen Unfall mit einem tödlichen Ausgang zu erleiden sei viermal so hoch. „Der Großteil der Unfälle mit Einsatzfahrzeugen ereignet sich in Kreuzungsbereichen während der Tagesstunden. Dies ist zum einen dem tagsüber höheren Einsatz- und Verkehrsaufkommen geschuldet, lässt aber andererseits auch Defizite in der Rettungsmittel-Erkennbarkeit erwarten, da gerade die optische Signalanlage bei Tageslicht deutlich weniger wirksam sind als in der Nacht ist“, berichtet BRK Rettungsdienstleiter Jens-Uwe Greiner.

„Das ursprünglich in England entwickelte und jetzt im bayerischen Rettungsdienst eingeführte Hochsichtbarkeitskonzept (HCC - „High Conspicuity Concept“) soll vor allem zur schnelleren Erkennbarkeit beim Einfahren in bevorrechtigte Verkehrsbereiche beitragen.“ erläutert Kreisgeschäftsführer Oliver Pilz. „Durch die besondere Farbgebung und Anordnung der Beklebungselemente erreichen wir eine verbesserte Tag-, Dämmerungs- und Schlechtwettersichtbarkeit unserer Fahrzeuge.“

Auch bei den Johannitern und Maltesern werden die Rettungswagen künftig nach dem neuen Konzept beklebt. „Die Rettungsdienste in Bayern stimmen ihre Ausstattung miteinander ab, die Fahrzeuge werden zentral und gemeinsam beschafft“, ergänzen Johanniter Regionalvorstand Uwe Kinstle und Malteser Geschäftsführer Rainer Kaufmann. Auch Feuerwehren bekleben ihre Einsatzfahrzeuge mit neuen Mustern.

"Uns machen aber auch das Telefonieren und die großen Musikanlagen in den Autos immer mehr Sorge", sagt Rettungsdienstleiter Jens-Uwe Greiner. "Die Fahrer sitzen in isolierten Kabinen, in denen sie den Kontakt zur Außenwelt verlieren und abgelenkt werden. Unsere Martinshörner werden teilweise nicht rechtzeitig wahrgenommen, umso wichtiger ist es möglichst frühzeitig gesehen zu werden".

Das BRK betreibt in Stadt und Landkreis Würzburg drei Rettungswachen. Hier kommen insgesamt elf Rettungswagen, elf Krankenwagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge und ein Intensivtransportwagen zum Einsatz. Im vergangenen Jahr wurden diese zu 32.800 Einsätzen alarmiert und legten dabei knapp 750.000 km zurück. Aktuell sind im Rettungsdienst des Roten Kreuzes 85 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt, die von ca. 50 ehrenamtlichen Rettungssanitätern und -helfern und elf Mitarbeitern im Bundesfreiwilligendienst unterstützt werden. An den Rettungswachen in Giebelstadt, Ochsenfurt und Würzburg absolvieren zudem zwölf Auszubildende die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter.


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