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Zwillinge kümmern sich um Notfälle beim Faschingszug

Stefan Schwarz ist seit 18 Jahren beim BRK ehrenamtlich aktiv, Michael ist seinem Bruder 11 Jahre später gefolgt. Im Hauptberuf haben die beiden allerdings nicht mit Medizin zu tun: ist Stefan ist Diplomingenieur, Michael verdient seinen Lebensunterhalt als Handelsfachwirt im Einkauf bei der Firma Schum. Als Bereitschaftsleiter ist Michael mit seinem fünfköpfigen Führungsteam für alle Sanitätsdienste, Blutspendetermine und den BRK Katastrophenschutz in der Stadt zuständig. Für 150 Helfer ist er Dienstvorgesetzter. Stefan Schwarz kümmert sich als ehrenamtlicher Kreisbereitschaftsleiter um zehn Bereitschaften in Stadt und Landkreis Würzburg.

Wenn am kommenden Sonntag wieder der Faschingszug durch Würzburg zieht, wird die sanitätsdienstliche Einsatzleitung erstmals durch ein Zwillingspaar gestellt: die 38jährigen Stefan und Michael Schwarz aus Kürnach koordinieren die Einsatzkräfte des BRK.

 

"Auch wenn es sich beim Würzburger Faschingszug seit Jahrzehnten um einen Routineeinsatz handelt, ist das dennoch die größte logistische Herausforderung der wir uns im Jahresverlauf stellen müssen. Ca. 120 ehrenamtliche Einsatzkräfte und 21 Fahrzeuge müssen an diesem Tag entlang der Zugstrecke disponiert werden", stellt Kreisbereitschaftsleiter Stefan Schwarz fest. Dichte Menschenmassen machen es den Helfern oft schwer zu Notfallpatienten durchzukommen, Rettungsfahrzeuge können nur selten bis an ihre Einsatzstelle vorrücken. Dementsprechend setzt das Rote Kreuz für die Innenstadt auf ein Konzept vernetzter Hilfe. "Integrierte Leitstelle, unsere Tragetrupps und unsere Fahrzeuge kommunizieren mit unserer mobilen Befehlsstelle in einem Funkkommandowagen", erläutert Bereitschaftsleiter Michael Schwarz.

 

Aus Erfahrung weiß das Rote Kreuz, dass für einige Narren der persönliche Faschingsumzug in einer Würzburger Klinik endet. "Immer wieder müssen wir Unvernünftige mit Alkoholvergiftungen versorgen und stationär einweisen", berichtet Michael Schwarz. Glasscherben sorgen zudem für Verletzungen, die auch mal in einer Ambulanz genäht werden müssen. Glücklicherweise ist es beim Würzburger Faschingszug noch nie zu größeren Unfällen gekommen. "Wie schnell aber ein Unglück passiert, konnte man 2009 erleben, als beim Faschingsumzug in Höchberg ein Wagen umstürzte und dabei 13 Personen verletzt wurden", erinnert sich Stefan Schwarz.  Umso wichtiger ist es dann, dass schnelle Hilfe vor Ort ist. Das Rote Kreuz ist am Würzburger Faschingszug an jeder Straßenecke mit einem Fahrzeug vertreten, dazwischen sind vierköpfige Notfalltrupps mit Trage, Frühdefibrillator und Rucksack stationiert. Wird ein Transport mal notwendig, wird der Patient an die Besatzung eines Kranken- oder Rettungswagens übergeben. Mit Dr. Andreas Klinger und Dr. Sabrina Negele stehen auch zwei Notärzte für ernste Notfälle in der Innenstadt auf Abruf. Michael Schwarz freut sich, dass das BRK auch dieses Jahr wieder durch je eine RTW-Besatzung der Johanniter und Malteser unterstützt wird.

 

Den Dienstbeginn für die Helfer haben die Zwillinge dieses Jahr auf 10.00Uhr angesetzt. "Material und Fahrzeuge müssen vor dem Einsatz gecheckt werden". Und wenn sich gegen 17.00Uhr die meisten Narren aus der Innenstadt zurückgezogen haben, ist auch für die Einsatzkräfte das Dienstende erreicht. Bei einer kräftigen Suppe lassen sie in der BRK Rettungswache den Einsatz ausklingen und bereiten sich schon auf den nächsten Einsatz vor: am Dienstag sichert das BRK den Faschingszug in Heidingsfeld ab.

 

Bildquelle: BRK Würzburg


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