Von der Normandie an den Main: Ein angehender Rettungssanitäter aus Würzburgs Partnerstadt Caen kam für zwei Wochen zum Bayerischen Roten Kreuz, um hier den deutschen Rettungsdienst kennenzulernen.
20 Jahre hatte Arnaud Potier in einem anderen Beruf gearbeitet. Doch nach der Corona-Pandemie entschloss er sich für einen Neuanfang: „Ich wollte menschliche Beziehungen pflegen, Menschen helfen und im Team arbeiten“, beschreibt er seine Motivation. Deshalb begann er in seiner Heimatstadt Caen die Ausbildung zum Rettungssanitäter, die er im Juli abschließen wird. Zu dieser Ausbildung gehören mehrere Praktika. Eines davon hat er genutzt, um den Rettungsdienst in Deutschland kennenzulernen. Weil er durch die Städtepartnerschaft zwischen Caen und Würzburg schon seit vielen Jahren Beziehungen zur Region hat, leistete er das Praktikum beim BRK-Kreisverband Würzburg ab.
Einige Unterschiede sind ihm dabei aufgefallen. So sind in Frankreich viele private Transportunternehmen tätig, diese Fahrzeuge führen keine Medikamente mit und auch die ärztliche Versorgung ist anders organisiert. Insbesondere das deutsche Notarzt-System findet Arnaud Potier gut, es mache die Diagnostik und Behandlung der Patienten schnell und effizient.
Auch für die Kollegen beim Würzburger Roten Kreuz war es interessant, aus erster Hand von der Organisation des Rettungsdienstes im Nachbarland zu erfahren. „Aber es ist gut zu wissen, dass uns bei allen Unterschieden im Rettungssystem ein gemeinsames Ziel verbindet: Menschen in Not zu helfen“, so Jens-Uwe Greiner, Bereichsleiter Einsatzdienste beim BRK-Kreisverband Würzburg.